Mac Zimmermann und der Phantastische Realismus

Der Schenkung von Christoph Worbes verdanken die Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar zahlreiche Arbeiten, die hauptsächlich in den Jahren 1960 bis 1990 entstanden sind. Bemerkenswerte Nachkriegskünstler aus Westdeutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern sind nun oft erstmals im Weimarer Kabinett vertreten.

Wenn auch der Sammler Worbes sich ursprünglich für die Kunst des Informellen interessierte, so begeisterte er sich doch bald für eine Kunst, die sich mit den Stilrichtungen des Surrealismus, des Phantastischen Realismus, generell der Figuration auseinandersetzte. Von vordringlicher Wichtigkeit war dem Sammler der deutsche Surrealist zweiter Generation, Mac Zimmermann, und der Kreis seiner Schüler.

Surrealismus in Weimar wieder entdecken

Surrealismus und Phantastischen Realismus in Deutschland gilt es mit dieser Ausstellung wieder neu zu entdecken. Neben Mac Zimmermann sieht man eine Phalanx seiner der Phantasie und Figuration verpflichteten Schüler: Birte Kahn (Lena), Rainer Schwarz, Otfried Culmann, Ulf. R. Badendieck, Peter Collien, Christian Mischke, Manfred Sillner, Veronika Demeter, Claus- Dietrich Hentschel und Wolfgang Kunde.

Von den Nazis geächtet

Mac Zimmermann, mit Vornamen eigentlich Max, zählt zu den namhaftesten deutschen Künstlern des Surrealismus. Sein Leben und sein Werk waren, wie das vieler Zeitgenossen, von den Brüchen der Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt. Zimmermann, geboren 1912 in Stettin, zog nach einem nicht beendeten Studium 1934 nach Hamburg, wo er als Illustrator, Bühnenbildner, Pressezeichner und Zeichenlehrer wirkte. 1938 ging er nach Berlin, 1940 eröffnete er seine erste Einzelausstellung. Anschließend setzte ein Malverbot der Nationalsozialisten seiner Karriere ein vorläufiges Ende. 1946 stellte er wieder in Berlin aus und war dann für ein Jahr Lehrer an der Kunstschule in Weimar. Seit 1951 gehörte Mac Zimmermann dem 1936 aufgelösten und 1950 wieder gegründeten Deutschen Künstlerbund an. 1958 wurde er Professor an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, später an der Akademie der Bildenden Künste München. Von 1979 bis 1986 war er Präsident der „Neuen Gruppe" in München. Zimmermann starb 1995 in Wasserburg am Inn.